Eine vor der Sommerpause im Gemeinderat vorgestellte Studie hat den ÖPNV in der Stadt unter die Lupe genommen und sich auch mit Verbesserungsvorschlägen befasst. Grundsätzlich stellt die Studie dem Konstanzer ÖPNV ein gutes Zeugnis aus. Sowohl die Fahrleistung als auch die Fahrgastzahl je Einwohner lag im Untersuchungsraum (vor Corona) vergleichsweise hoch. Auch der Anteil der Direktfahrten ohne Umstiege liegt hoch. Allerdings wird auch festgestellt, dass einige Stadtbereiche eine ungenügende Haltestellen-Erreichbarkeit (Radius 300 m) aufweisen und einige Wege-Relationen des motorisierten Individualverkehrs nicht optimal vom öffentlichen Verkehr bedient werden.
Hier wird ein Bedarf für zusätzliche Angebote gesehen.
Die Optimierung des Stadtbusverkehrs ist ein wichtiger Baustein der im Juli 2020 beschlossenen Mobilitätsstrategie wie auch der Klimaschutzstrategie. Das Angebot muss so gestaltet sein, dass ein Umsteigen vom motorisierten Individualverkehr auf den ÖPNV attraktiv ist.
Optimierungen möglich
Mittels eines Verkehrsmodells zeigt die ÖV-Potentialanalyse, dass mit Maßnahmen zur Busbeschleunigung an Lichtsignalanlagen, ordnungsrechtlichen Maßnahmen (Halteverbote für Autos), einzelnen Straßenausbaumaßnahmen und geeigneten Linienergänzungen des bestehenden Stadtbussystems die Fahrgastzahlen deutlich gesteigert werden können – einschließlich der aufgrund der Stadtentwicklung erhöhten Nachfrage. Es wird aber auch betont, dass sich aufgrund des bereits sehr guten Standards des Konstanzer „Roten Arnold“ ein Zuwachs an Fahrgästen nicht allein durch eine Optimierung des Systems erreichen lässt. Notwendig seien auch restriktive Maßnahmen gegenüber dem motorisierten Individualverkehr sowie der Ausbau der Angebote von Fahrzeug-Mietsystemen und der Infrastruktur für Rad- und Fußverkehr.