Neue Plattform „MoveApps“ ermöglicht Analyse von Tierbewegungs-Daten ohne Programmierkenntnisse.

Die Plattform „MoveApps“ ermöglicht TierschützerInnen die schnelle und
einfache Analyse von Tierbewegungs-Daten zum Schutz von Wildtieren.

Konstanz-Universitaet-Architektur-Glasdach-Pyramiden-Otto-Piene-01_Spaetsommer_Copyright_MTK-Dagmar-Schwelle

Dank hochentwickelter, kostengünstiger Tiersender ist es heute möglich, die Erforschung des
Verhaltens von Wildtieren mit „Big Data“ voranzutreiben. Bislang konnten im Zeitalter des Tier-Trackings jedoch nur Menschen mit Erfahrung in Datenanalyse sinnvolle Erkenntnisse gewinnen. Ein neues System des Max-Planck-Instituts für Verhaltens-biologie (MPI-AB) und der Universität Konstanz ändert dies jetzt. Mit der kostenlosen Plattform MoveApps können WissenschaftlerInnen und WildtierschützerInnen die Bewegungsdaten von Tieren einfacher auswerten – ein Gerät und Browser genügen – und so reale Probleme lösen.


„Man braucht keinen Abschluss in Datenwissenschaften, man muss nicht an einer Universität
arbeiten, man braucht weder Softwarelizenz noch einen großen Computer", bekräftigt die Erstautorin Andrea Kölzsch, Projektleiterin von MoveApps und Postdoktorandin am MPI-AB. „Man braucht nur eine Fragestellung, die man mit den Tiertracking-Daten beantworten kann.“


Das System ist mit der Datenbank Movebank verknüpft, in der Bewegungsdaten von weltweit über tausend Tierarten gespeichert sind. Diese Tracking-Daten können in MoveApps übertragen werden, sodass die NutzerInnen der Daten komplexe Analysen durchführen und interpretieren können.

Das Ziel ist es, Big Data im Bereich Tiertracking für die Lösung relevanter Probleme einzusetzen, indem Bewegungsdaten schnell und einfach analysiert und gedeutet werden können. Beispielsweise könnte ein Ranger so die Tiere im Park im Auge behalten und täglich eine Karte mit deren Aufenthaltsorten erstellen. Oder eine Naturschutzorganisation, die sich um gefährdete Arten kümmert, könnte automatisiert eine Warnung erhalten, wenn eine plötzliche Häufung von GPS-Punkten den Tod eines Tieres andeutet.

 

Wie MoveApps bereits in der Praxis eingesetzt wird, kann man hier nachlesen: https://www.campus.uni-konstanz.de/wissenschaft/tierbewegungsdaten-auswerten-ohne-programmierkenntnisse