Zimmerbühne in der Niederburg: "Bohème in Kustenz"
Szenische Lesung mit Musik von und mit: Notker Homburger, Bernd Wengert und Gela Homburger
Veranstaltungsdetails
Eduard Reinachers „komischer Roman“ Bohème in Kustenz beleuchtet das Werken und Wirken des expressionistischen Dichters Rudolf Adrian Dietrich und beginnt mit den Worten:
„Zu der Zeit, als in Deutschland das Wort Valuta wichtig zu werden begann, lebte in Kustenz am See der Dichter und Maler Koloman, von den Literaturkundigen der Stadt der Gotiker genannt. Dieser Koloman bildete, ohne sich weiter dagegen zu wehren, den Spott der Kustenzer, die er seinerseits wieder verlachte ...“
Der vor dem Hunger in Dresden geflohene Dietrich (im Roman heißt er „Koloman“ ) meinte, in der damals mittelalterlich wirkenden, provinziell verschlafenen Stadt eine Mission als Dichter, Verleger, Zeitschriftenherausgeber, Dramaturg, Tanz-Regisseur und Kritiker erfüllen zu müssen. Seine großkotzige, überhebliche Art machte ihn zum Gespött „der Leute“. Der Roman zeichnet ein schönes Spannungsfeld zwischen spießigem Konstanzer Bürgertum und exaltiertem, arrogantem Künstlertum – was durchaus Bezüge bis in die Gegenwart hat.
Gela Homburger, Bernd Wengert und Notker Homburger begleiten diesen Koloman lesend und spielend durch das Konstanz der Jahre 1919 bis 1921, werfen einen Blick auf den kulturellen Untergrund der Stadt und singen neu entdeckte Lieder jener Jahre.
Weitere Informationen
www.zimmerbuehne.de/Tickets
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