Thomas Warndorf: Der Magier aus Iznag: Franz Anton Mesmer und die 'Gravitas Animalis'
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Wien in den 1770er-Jahren: Begeisterung bei den einen über den Arzt Franz Anton Mesmer, der als eine Art Magier gilt. Andere halten ihn für einen Betrüger. Geboren 1734 in Iznang am Untersee, studiert Mesmer seit 1759 in Wien. Der junge Arzt entwickelt nach und nach die Idee des „animalischen Magnetismus“. Mesmer denkt an eine Kraft, die allem Leben innewohnt und im Körper fließt. Stockungen der Zirkulation könne man mit Magneten, die über die Haut bewegt werden, beeinflussen. Aus heutiger Sicht ein Irrweg, steht der Arzt aber doch am Beginn eines neuen Verständnisses von Krankheit. Nicht gottgewollt und nicht unabwendbares Schicksal, sondern für ihn „eine Pflicht“, Menschen zu heilen. Er scheitert, erst in Wien, dann in Paris. Sein Leben schließt sich 1815 in Meersburg. Ein Zauberer, ein Lebenskünstler, ein Hochstapler? Der Historiker Thomas Warndorf zeichnet den Weg Mesmers nach und erzählt von seinen Überlegungen, wie man Menschen heilen kann.