Robinson. Meine Insel gehört mir
Veranstaltungsdetails
von Raoul Biltgen
Regie Simon Windisch Bühne & Kostüme Rosa Wallbrecher
Musik Robert Lepenik Dramaturgie Sabrina Toyen
Mit Leonard Meschter, Jana Alexia Rödiger
Dauer 1:20 Stunden, keine Pause
Robinson ist allein auf einer Insel. Sie ist gestrandet. Doch das ist schon eine Weile her. Genug Zeit, um eine Quelle zu finden, ein Haus zu bauen, eine Ziege zu zähmen. Es geht ihr gut. Sie kann tanzen, ohne sich vor irgendjemandem schämen zu müssen. Alles könnte so schön sein. Wenn die Angst nicht wäre. Die Angst vor dem Fremden. Da taucht eines Tages tatsächlich ein zweiter Mensch auf. Einer der geflohen ist und hierbleiben will. Was jetzt? Raoul Biltgens wunderbare Parabel auf die Angst im Zusammenhang mit Zuwanderung berührt und unterhält zugleich. Auch deshalb, weil Robinson der Einsamkeit wunderlich schön zu trotzen vermag: „Die Show ist vorbei, vielen Dank für den netten Applaus, ich war das beste Publikum, das ich je hatte.”
Pressestimmen
Mit „Robinson. Meine Insel gehört mir” zeigt das Theater Konstanz in der Spiegelhalle eine kurzweilige Komödie entlang der Frage: Was wäre wenn Robinson Crusoe fremdenfeindlich gewesen wäre? (...) Sonst als Beleuchtungsbeiwerk eingesetzt, stehen hier Scheinwerfer im Mittelpunkt. Genauer: Punktscheinwerfer. Die Strahler sind die Gestaltwandler der Produktion. Sie treten als wundersame Lampentiere ebenso in Erscheinung wie als Abwehrgeschütze. Sie sind Ziegen, Schafe, Helme. Freudestrahlend besucht Robinson seine Strahlerfreunde. Die Scheinwerfer stehen auch sinnbildlich für die Erzählung. Alles was der Lichtkegel ausgrenzt, versinkt im Schatten, wie das Fremde im Geiste des Fremdenfeindes. Alles was außerhalb der Insel stattfindet, wird ausgeblendet. (...) In Anbetracht der Zielgruppe fällt auch der großflächige Einsatz von Musik auf. Zusammen mit den Grimassen, Slapstick-Einlagen und Kuriositäten wie dem Scheinwerfer-Einsiedlerkrebs wirkt die Produktion geradezu comic-haft.
Rasmus Peters, Südkurier, 06.02.24