Theater
Man kann die Wahrheit nicht erzählen
Veranstaltungsdetails
Ein Tanztheaterprojekt von Judith Geibel und Georg Kistner
Unter Verwendung von Texten von Ingeborg Bachmann und Max Frisch
Ingeborg Bachmann und Max Frisch waren Ende der 1950er Jahre das Traumpaar der literarischen Welt. Diese Beziehung war von Anfang an von der Erkenntnis getragen, sie sei „lebbar nicht länger als vier Wochen” – die beiden „Übertalente” Bachmann und Frisch überforderten sich gegenseitig mit Sehnsüchten, Ansprüchen und Gefühlen, wie sich in dem kürzlich erschienenen Briefwechsel der beiden lesen lässt. Frischs Werke „Montauk” und „Mein Name sei Gantenbein”, sowie viele der späten Gedichte Ingeborg Bachmanns gäbe es nicht ohne diese außerordentliche Beziehung. Beide gerieten in das Gravitationsfeld des jeweils anderen, haben sich an ihrem kreativen Schaffen und ihrer inneren Unabhängigkeit sowie auch an der Kraft des jeweils anderen abgearbeitet. Sie konnten einander eine zeitlang Leben ermöglichen, bevor jeder in seiner Wahrheit verschwand.
Leben oder Werk, was hat Priorität, wenn sich beides zusammen als unvereinbar erwiesen hat?
Das Tanztheater ”Man kann die Wahrheit nicht erzählen? zeigt collagenartig Momente aus dieser spannungsgeladenen Beziehung. Cecilia Amann verkörpert Ingeborg Bachmann, deren Gedichte Sehnsucht und Angst, aber auch Verletzung und Verlorenheit atmen, und die ihre emotionale Extremerfahrung in großer poetischer Kraft ausdrückt. Georg Melich tritt als Max Frisch ausschließlich in Videoeinblendungen und Tonaufnahmen in Erscheinung. Diese Distanz ermöglicht es, den reflektierenden Charakter der Texte, speziell in „Montauk” zu betonen. Zunächst erscheint er als nüchterner Erzähler, dessen Schutzlosigkeit und Resignation sich aber immer wieder zwischen die Sätze drängen und seine Verzweiflung spürbar werden lassen. Die beiden unterschiedlichen Lebenswelten treffen auf der Bühne nicht direkt zusammen, eröffnen aber den Raum für einen emotionalen Kosmos, den Elisa Dey und Levin Mischel, ebenfalls als Bachmann und Frisch, in Tanz ausleuchten. Vielleicht wird durch diese wortlose Poesie erlebbar gemacht, was nicht erzählt werden kann: die Wahrheit?
Veranstaltungstermine sind: 29./30./31. Juli und 02./03./04./05. August, jeweils um 20:00 Uhr im Wolkensteinsaal des Kulturzentrums am Münster (Wessenbergstr. 43) in Konstanz. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Homburger & Hepp (Münsterplatz 7, Konstanz) für 21 € und (sofern noch Plätze frei sind) ab 19:00 Uhr an der Abendkasse für 22 €.
Unter Verwendung von Texten von Ingeborg Bachmann und Max Frisch
Ingeborg Bachmann und Max Frisch waren Ende der 1950er Jahre das Traumpaar der literarischen Welt. Diese Beziehung war von Anfang an von der Erkenntnis getragen, sie sei „lebbar nicht länger als vier Wochen” – die beiden „Übertalente” Bachmann und Frisch überforderten sich gegenseitig mit Sehnsüchten, Ansprüchen und Gefühlen, wie sich in dem kürzlich erschienenen Briefwechsel der beiden lesen lässt. Frischs Werke „Montauk” und „Mein Name sei Gantenbein”, sowie viele der späten Gedichte Ingeborg Bachmanns gäbe es nicht ohne diese außerordentliche Beziehung. Beide gerieten in das Gravitationsfeld des jeweils anderen, haben sich an ihrem kreativen Schaffen und ihrer inneren Unabhängigkeit sowie auch an der Kraft des jeweils anderen abgearbeitet. Sie konnten einander eine zeitlang Leben ermöglichen, bevor jeder in seiner Wahrheit verschwand.
Leben oder Werk, was hat Priorität, wenn sich beides zusammen als unvereinbar erwiesen hat?
Das Tanztheater ”Man kann die Wahrheit nicht erzählen? zeigt collagenartig Momente aus dieser spannungsgeladenen Beziehung. Cecilia Amann verkörpert Ingeborg Bachmann, deren Gedichte Sehnsucht und Angst, aber auch Verletzung und Verlorenheit atmen, und die ihre emotionale Extremerfahrung in großer poetischer Kraft ausdrückt. Georg Melich tritt als Max Frisch ausschließlich in Videoeinblendungen und Tonaufnahmen in Erscheinung. Diese Distanz ermöglicht es, den reflektierenden Charakter der Texte, speziell in „Montauk” zu betonen. Zunächst erscheint er als nüchterner Erzähler, dessen Schutzlosigkeit und Resignation sich aber immer wieder zwischen die Sätze drängen und seine Verzweiflung spürbar werden lassen. Die beiden unterschiedlichen Lebenswelten treffen auf der Bühne nicht direkt zusammen, eröffnen aber den Raum für einen emotionalen Kosmos, den Elisa Dey und Levin Mischel, ebenfalls als Bachmann und Frisch, in Tanz ausleuchten. Vielleicht wird durch diese wortlose Poesie erlebbar gemacht, was nicht erzählt werden kann: die Wahrheit?
Veranstaltungstermine sind: 29./30./31. Juli und 02./03./04./05. August, jeweils um 20:00 Uhr im Wolkensteinsaal des Kulturzentrums am Münster (Wessenbergstr. 43) in Konstanz. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Buchhandlung Homburger & Hepp (Münsterplatz 7, Konstanz) für 21 € und (sofern noch Plätze frei sind) ab 19:00 Uhr an der Abendkasse für 22 €.
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