Führung im Münster St. Maria und Markus mit Schatzkammerbesichtigung
Bitte beachten Sie, dass Führungen mit Schatzkammerbesichtung nur bis 20.10.2024 möglich sind. Münsterführungen ohne Schatzkammer sind weiterhin buchbar.
Veranstaltungsdetails
Während der Führung haben die Teilnehmer die Möglichkeit, nicht nur die beeindruckende Architektur zu bewundern, sondern auch die neurenovierte Schatzkammer zu besuchen. Dort werden wertvolle Reliquien, kunstvolle Altargeräte und kostbare Textilien präsentiert, welche das kulturelle Erbe der Region widerspiegeln.
Die von ihrem Ursprung älteste Kirche der Insel ist das Münster St. Maria und Markus, die ehemalige Klosterkirche (Klostergründung 724). Der einfach Holzbau der Klostergründers Pirmin wurde schon nach wenigen Jahrzehnten zu klein und noch im 8. Jahrhundert durch einen etwa 40 m langen Steinbau ersetzt. Nördlich davon, also entgegengesetzt von den heute noch sichtbaren Konventsgebäuden, schlossen sich ein Kreuzgang und ein zweigeschossiges Mönchshaus an. Bald schon wurden auch diese Bauten erweitert, denn in der Mitte des 9. Jahrhunderts zählte der Inselkonvent 134 Mönche.
Während diese Klosteranlage nur noch in unterirdischen Spuren erhalten ist, können wir die Entwicklungsstufen der Abteikirche bis heute nachvollziehen. So stammen das östliche Querhaus und die Vierungsbögen aus der im Jahr 816 geweihten dreischiffigen Kreuzbasilika, die Abt heito I. errichten ließ. Während Heitos Vierungsbau für lange Zeit unverändert blieb, wurde der Westteil der Abteikirche mehrfach umgebaut. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt das Westwerk unter Abt Berno. Es wurde kurz vor seinem Tod im Jahr 1048 in Anwesenheit Kaiser Heinrichs III geweiht.
Nach dem Niedergang der Abtei setzt erst mit Abt Friedrich von Wartenberg (1427-1435) wieder ein geregeltes monastisches Leben ein. Er begann mit dem Bau des gotischen Chors im Osten des Münsters, der aber erst mit der Ausmalung 1555 vollendet wurde. Nach der Inkorporation in das Bistum Konstanz im Jahr 1540 bestand das Kloster als Priorat weiter. Fürstbischof Jakob Fugger ließ von 1605 bis 1610 neue Konventsgebäude auf der Südseite des Münsters errichten. Nach der Fertigstellung der Anlage wurde das "Alte Kloster" auf der Nordseite abgebrochen. Das Kloster wurde 1757 aufgelöst. Die Fuggerschen "neuen" Konventsgebäude dienen heute als Pfarrhaus und Sitz der Gemeindeverwaltung. Im dazugehörigen weitläufigen Keller keltert der Winzerverein den Reichenauer Wein.In der Schatzkammer des Münsters sind zahlreiche Reliquienschreine und weitere Kultgegenstände aus dem 5. - 18. Jahrhundert zu sehen.