Migration ist eine gesellschaftsgestaltende Kraft. Sie gehört zu den ältesten und produktivsten Kulturtechniken der Menschheit. Vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Klimas zunehmender Migrationsfeindlichkeit gilt es die positiven und schöpferischen Aspekte der Begegnung einander fremder Menschen, ihrer Kompetenzen, Geschichten und Erfahrungen, deutlich zu betonen. Das Seminar "Dancing Democracy" hat sich zum Ziel gesetzt, Migration zu feiern. Dabei geht es methodisch neue Wege, indem es eine kultursoziologische Reflexion mit dem Flamencotanz verbindet. Die Tanzerfahrung ist zentral, denn Migration ist zunächst eine Bewegung und Begegnung von Körpern. Flamenco ist ein Tanz, der selbst eine lange Migrationsgeschichte hat. Er eignet sich deshalb besonders als körperlicher Erfahrungsraum, der eine theoretische Überlegungen und Diskussionen informiert.
Das Seminar ist obendrein selbst international ausgerichtet. Bereits zweimal trafen sich Studierende aus verschiedenen europäischen Universitäten, um tanzend zu denken und denkend zu tanzen.
